Skikurs über den Wolken

Doch wie sehen die Schüler diese aufregenden Tage?

„Wir trafen uns am Samstag um 7:30 Uhr vor der Krötensee-Schule zur Abfahrt nach Südtirol in den Skikurs. Kurz nachdem wir unsere riesigen Koffer im Bus verstaut hatten, gab es auch schon die ersten Abschiedstränen. Danach suchten wir uns alle einen Platz im Bus. Punkt 8:00 Uhr fuhren wir mit zwei Bussen los.
Um uns die Zeit zu vertreiben, spielten wir Karten oder Nintendo, hörten Musik und ratschten viel. Jeder war aufgeregt, das konnte man an dem Rumgeplärre hören.  Später überquerten wir die Grenze nach Österreich und waren etwas besorgt, als wir keinen Schnee sahen. Nach endlosen sechs Stunden Fahrt erreichten wir dann unser erstes Etappenziel, den Skiverleih in Ladurns. Erleichtert stellten wir fest, dass unsere Sorge unbegründet war, denn hier lag der Schnee meterhoch auf den Dächern. Bei der Anprobe der Skiausrüstung stellte ich fest, dass ich weitaus größere Füße habe als mein Freund L., obwohl der einen Kopf größer ist als ich! In unserem Hotel „Argentum“ angekommen, belegten wir unsere Zimmer. Dort machten wir große Augen. Ein Vorhang  und keine Tür zwischen Toilette und Schlafbereich! Aber OK, miesmachen gilt nicht!

Nach einer kurzen ersten Nacht, vor Aufregung hielt jeder den anderen wach, stapften wir mit unserer Skiausrüstung zu unserem „Idiotenhügel“ hinter dem Hotel. Wir Anfänger hatten es besonders schwer. Wir mussten stundenlang den Hügel immer wieder hochstampfen und den Lehrern beweisen, dass wir die Übungen „Pizza“ und „Pommes“ beherrschen und saubere Bögen fahren können. Erst dann erhielten wir die Erlaubnis zum Teller-Liftfahren. Nach der Mittagspause wurde fleißig weiter trainiert, denn am Montag sollte es schon auf die große Piste im Skigebiet Ladurns gehen.  Abends war Programm angesagt.  Es wechselte ab zwischen Skiunterricht(z.B. Pistenregeln, Lawinenkunde, Trockenübungen zum Sesselliftfahren) und Gemeinschaftsspielen. Herr Harrer spielte mit uns „Lügen“ und „Schei…“, nachdenklich machte uns aber, dass er sogar Gedankenlesen kann! Todmüde fielen wir an diesem Tag in unsere Betten.

Am nächsten Morgen ging es dann ins große Skigebiet. Wir hatten ziemlich „Muffel“  vor dem Sessellift, aber als wir alle an der 2010m hohen Bergstation standen war die Angst vergessen. Die Aussicht war atemberaubend, von weitem sahen wir den Gipfel des 2946 m hohen Tribulaun und wir befanden uns über den Wolken. Jetzt wurden wir in unsere Skigruppen eingeteilt und wir versuchten mit Hilfe unserer Skilehrer unsere Skitechnik zu verbessern. Anfangs gab es einige üble Stürze, aber mit der Zeit hatten alle den Dreh heraus.
Das Essen im Hotel und auf der Skihütte war lecker und wir konnten aus verschiedenen Angeboten auswählen. Um nichts Falsches zu erwischen, entschied ich mich fünfmal  für Würstel mit Pommes.

Die nächsten Tage verliefen bis auf einige spektakuläre Stürze ähnlich. Besonders cool war die Nachtwanderung am Mittwoch. Über eine Stunde lang quälten wir uns eine Rodelbahn hinauf zur Allrissalm. Die gehört den Eltern des Super-G Weltmeisters Patrick Staudacher. Wir stapften durch den tiefen Schnee und die Sterne leuchteten total hell.  Als Belohnung für unsere Ausdauer spendierten uns die Lehrer ein Getränk . Am letzten Tag vor unserer Abreise steigerte sich noch einmal die Spannung und jeder war irre aufgeregt:  Das Abschlussrennen war angesagt! Alle fuhren wie Weltmeister und auch die Anfänger konnten mithalten. Ich wurde leider nicht erster, aber dabei sein ist ja alles! Abends gab es dann eine Abschlussparty mit Siegerehrung, bei der es Preise,  Urkunden und Medaillen gab. Zwischendurch präsentierte jedes Zimmer eine kleine Einlage. Unser Zimmer stellte ein Gedicht vor.  Nach der wohl besten Nacht packten wir am Morgen die Koffer, beluden den vorgefahrenen Bus und nach einem letzten Frühstück ging es ab nach Hause, wo wir von unseren sehnsüchtig wartenden Eltern wie Skiweltmeister empfangen wurden. Einige hatten ihre Medaillen sogar noch immer um den Hals!

Unser Skikurs war ein Super-Erlebnis, das keiner vergessen wird. Immer lustig, nie langweilig, fernab der Schule und trotzdem unheimlich viel gelernt: eine Sportart, die ich bisher nur aus dem Fernseher kannte und Lehrer, nicht nur zum Noten geben, sondern auch mal zum Spaß haben.
Auch weiß ich jetzt, dass  ich mal ohne meine Eltern wegfahren kann, auch wenn ich sie vermisst habe.“

Mira, Markus, Marco, Anja, Amelie, Alina